Die Peene
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...sollte das Ziel des nächsten Urlaubs werden. Viel gehört hatten wir schon darüber und die Hoffnung auch in der aktuellen Situation immer ein Plätzchen zum Übernachten zu finden.
Starten wollten wir in Malchin, eigentlich am Nachmittag, um schon ein Stück Wegstrecke hinter uns zu haben vor der ersten Übernachtung. Ein Gewitter machte uns einen Strich durch die Rechnung und so blieben wir über Nacht beim Malchiner Kanu-Club, der hervorragend auf Besucher eingestellt ist. Das Duschen blieb leider ein Traum, aber ein Sprung in den Peenekanal schaffte zumindest Abhilfe.
Am kommenden Tag konnten wir bei hochsommerlichem Wetter starten und nachdem die Kanalstrecke schnell absolviert war, bei günstigen Bedingungen über den nicht ganz kleinen Kummerower See paddeln. Kurz nach dem wir diesen verlassen hatten, kam eine gewittrige Stimmung auf. So sollten wir nun die nächsten Kilometer immer am Rande des Gewitters unterwegs sein. Eine Pause am Wasserwanderrastplatz in Trittelwitz half uns dabei, den vorerst feuchtesten Teil auszusitzen und weiter ging es in Richtung Demmin - einer Hansestadt. Dort zog es uns zum Wasserwanderastplatz Kanuhaus, den wir nur mit Mühe fanden. Zukünftigen Peenepaddlern sei geraten sich vorab zu informieren, ob es den Platz noch gibt. Wegen Ärger mit dem Finanzamt denkt der Betreiber über die Aufgabe des Angebotes nach. Schade um den wirklich schönen Platz, den wir ganz für uns allein hatten. Dort angekommen erwischte uns das Gewitter dann auch richtig, so dass wir in einer Phase mit weniger kräftigem Regen die Zelte aufstellten und uns nach einem Bad im Fluss schnell auf einen Restaurantbesuch in der Stadt einigen konnten.
Der kommende Tag startete sommerlich, so dass wir die Zelte -wie immer- trocken verpacken konnten und zum Frühstück Schatten suchten. Unterwegs kamen wir an einigen schönen Wasserwanderrastplätzen vorbei, doch wir hatten uns vorgenommen die 38 Kilometer bis zum Kanuverein Gützkow zu fahren. Wo wir uns am selben Tag telefonisch angemeldet hatten und zum Glück noch willkommen waren, da die Gästeanzahl aufgrund der Coronabestimmungen begrenzt war.
Die Peene fließt durch die größte Niedermoorlandschaft Deutschlands, deren Ufer überwiegend dicht mit Schilf bewachsen sind. Nur an ausgewiesenen Rastplätzen ist das Aussteigen gestattet und woanders auch kaum möglich. Die vielen kleinen Seitenarme, die zum großen Teil durch früheren Torfstich entstanden, dürfen nicht befahren werden, sind aber schön anzusehen und bieten vielen Tieren Lebensraum. Strömung gibt es kaum, denn im gesamten Verlauf ist lediglich ein Gefälle von 24 Zentimetern vorhanden. So ist die Flussrichtung eher eine windbestimmte Angelegenheit und Verbauungen wie Wehre sind nicht vorhanden, da nicht notwendig.
Nach einer kurzen Nacht in Gützkow, den lautstark ab sechs Uhr neben unseren Zelten frühstückenden Herren geschuldet, machten wir uns auf Richtung Anklam, was in nur 21 Kilometern erreicht sein würde. Diesmal bekamen wir tatsächlich einige Kanuten zu Gesicht, was vielleicht am Sonntag und den Verleihpaddlern lag. Auf dem Wasserwanderrastplatz in Anklam erfüllte sich der Traum vom Duschen, Grapefruit Lübzer und wir fanden ein ruhiges und schattiges Fleckchen für unsere Zelte. Der Stadtbummel war lohnenswert und für einige anstehende Erledigungen des nächsten Tages, wie Einkauf, Brötchenerwerb und Augenarztbesuch, recht informativ.
Von Anklam folgten wir der Peene noch gut 10 Kilometer bis zum Peenstrom. Begleiteten uns an den vorangegangenen Tagen Wälder, war hier vom Boot aus fast nur noch Schilf zu sehen und nicht offensichtlich, wo dieses Schilfmeer enden würde. Kurz nach der Einfahrt in den Peenestrom sahen wir schon die Zechliner Brücke, nach Usedom führend, die gerade aufklappte um unzählige Segelboote passieren zu lassen. Mit schnell wechselndem Wind, der erst schob, dann verschwand, dann bremste und später seitlich gut schaukelte und einer schönen Pause in einem kleinen Privathafen, gelangten wir nach 28 Kilometern schließlich zum kleinen, sehr charmanten Städtchen Lassan, dem spontanen Ende unserer Tour. Angekündigter Wind in Stärke sechs, Böen acht für den kommenden Tag und der geschlossene Kanuverein in Wolgast führten dazu, dass wir lieber einige Tage auf dem Naturcampingplatz in Lassan blieben und das Auto per Bus aus Wolgast zurückholten.
Gute Alternative
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Im Verein in Wesenberg können wir zur Havelfahrt Corona-bedingt nicht unterkommen?
Schnell hatten wir eine Alternative parat und landeten am Samstag nach kurzer Anreise an der schönen Trave beim Verein SV Hamberge. Bei etwas unstetem Wetter stand zunächst der Aufbau der Zelte auf dem Programm. Anschließend ging es die Trave hinab und einmal im Uhrzeigersinn um die Lübecker Altstadt, wo es so Einiges zu sehen gab und ein wenig Hafenfeeling zu spüren war. Nach 24 Kilometern wieder zurück in Hamberge, ließen wir uns den Kuchen schmecken, grillten und saßen noch lange gemütlich am Lagerfeuer.
Um keine Autos versetzen zu müssen, starteten wir am Sonntag direkt vom Verein aus in Richtung Bad Oldesloe bergauf durch das malerische Tal der sich schlängelnden Trave. Diesmal hielt die Natur einige Überraschungen für uns bereit. So konnten wir eine Schildkröte beobachten, die sich still auf einem Ast über der Wasseroberfläche sonnte und fünf Störche bei ihren ersten Flugstunden beobachten, welche sie direkt über unseren Köpfen kreisend absolvierten. Nach zehn Kilometern und einer ausgiebigen Landpause ging es mit flotter Strömung zurück und wir starteten mit den Rückreisevorbereitungen.
Das werden wir wohl wiederholen, waren wir uns einig!
51. Leine Frühlingsfahrt
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Am 08.03.2020 fand zum 51. Mal die Leine Frühlingsfahrt statt. Auch Kanuten des KSH machten sich auf den Weg um an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Die Boote waren am Vortag geladen und es ging früh morgens los Richtung Neustadt. Schon bei der Anfahrt bemerkten wir den außergewöhnlich guten Wasserstand der Leine. Das Einsteigen in Neustadt wurde dadurch sehr erleichtert. Durch die flotte Strömung ging es gut vorwärts. Aber auch die Turbulenzen waren deutlicher zu spüren als sonst. Gewöhnlich kann man bei dieser Fahrt nicht weit über das Ufer hinweg sehen. Ganz anders dieses Mal. Der hohe Wasserstand erlaubte einen weiten Blick über die Wiesen, wo wir diesmal viele kleine Ortschaften, Rehe und Vögel sehen konnten. Auch einige Störche waren schon in ihren Nestern. In Hodenhagen angekommen ging es das letzte Stück die Meiße hinauf. Ein kleiner Bach von sonst etwa zwei bis drei Metern der über die Ufer getreten war und so fast die Größe der Leine erreichte hatte. Eine nette Gemeinschaftsfahrt zu Beginn des Jahres, bei der man viele Bekannte Trifft, die man den Winter über seltener zu Gesicht bekommt.
Grünkohlfahrt die Dritte
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Inzwischen kann man schon von Tradition sprechen. Auch in diesem Jahr trafen wir im Februar zum gemeinsamen Paddeln und anschließendem Schlemmen bei Roberts Grünkohlfahrt zusammen. Aus der angekündigten Hafenrunde wurde nichts. Bei Windstärke sechs mit neuner Böen verlegten wir das Ziel zur Bunthausspitze und konnten es mit ordentlich Rückenwind sehr schnell erreichen. Der Rückweg war ungleich mühsamer. Bei besonders hohem Wasserstand gelang uns jedoch eine interessante Erstbefahrung. Zwischen Elbe-Kilometer 611 und der A1-Autobahnbrücke konnten wir „auf“ dem sonstigen Rad- und Spazierweg paddeln, durch Bäume und Schilfzone getrennt von der Elbe und etwas geschützt vom Deich.
Nach unserer Rückkehr konnten wir uns schon bald dem köstlichen Grünkohl widmen-vielen Dank Robert & Christa für die gute Vorbereitung!
HKV Ehrung 2020
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Am Sonntag den 23.02.2020 fand beim Verein Oberalster die Ehrung des Hamburger Kanu-Verbandes für die vergangene Paddelsaison statt. Eine schöne Gelegenheit, um auch im Winterhalbjahr viele Leute zu treffen, zu klönen, zu planen und lecker zu brunchen. Auch Paddler des KSH waren eingeladen und wurden von Karin Hafke, der Verbandswanderwartin, geehrt.
Jörg gelang die 20. Wiederholung des goldenen Wanderfahrerabzeichens. Unser Wanderwart Rolf bekam sogar schon sein Wanderfahrerabzeichen Gold 40 überreicht!
Neben der Vergabe der Abzeichen wurde auch den Kanuten mit den meisten Fahrtenkilometern des HKVs gratuliert. In den Top 10 der Damen erreichte Caro Platz fünf. Bei den Herren gelangte Floppe ebenfalls auf den 5. und Robert auf den 10. Platz.
Nachdem er die vergangenen beiden Jahre beim Verein Alstereck verbrachte, haben wir uns den Neptun-Preis, einen Wanderpokal des Hamburger Verbandes, alle gemeinsam zurück erpaddelt. Diesen könnt ihr jetzt ein Jahr lang im Vereinssaal bewundern.
Lahntour Oktober 2019
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Ich war im Oktober für eine Woche auf einer DKV Verbandsfahrt, ausgerichtet von den Marburgern ,auf der Lahn. Die Tour wird seit etlichen Jahren durchgeführt und scheint ein echter Klassiker zu sein. Diesmal waren 16 Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands dabei. Eine tolle Truppe aus 12 Wiederholungstätern und 4 Neuen.
Wir starteten ab Roth bei Kilometer -26,3 km. Die Kilometrierung der Lahn ist etwas merkwürdig. Kilometer 0 ist mittendrin, irgendwie historisch bedingt.
Die erste Etappe führte bis Wieseck kurz vor Gießen. Den ersten Gemeinschaftsabend verbrachten wir also im Gasthaus der mittelalterlichen Badenburg, wo 1760 Georg Büchner mit „Krieg den Palästen, Friede den Hütten“ die Bauern zum Aufstand aufrief. Es gab dort rustikale Hausmannskost à la carte, z.B. Knochen zum Abnagen (kein Witz!)
Auf den ersten Kilometern passierten wir einige Bootsgassen, eine Ampel-Bootsgasse, eine Treidelgasse und eine ziemlich lange Rollenbahn mit Kurven. Im Oberlauf der Lahn mussten die relativ vielen Schleusen noch per Hand bedient werden (kurbel, kurbel, kurbel…), später gab es Servicepersonal, was allerdings 12- 13 Uhr Mittagspause und um 18.15 Feierabend macht. Zeitplan einhalten!
Die Lahn durchfließt eine Landschaft wie sie schöner und abwechslungsreicher nicht sein könnte. Lange Strecken der Lahn sind Naturschutzgebiete, in denen alle paar Kilometer Eisvögel vorne weg flogen (oder war es immer derselbe?). Auch die üblichen Graureiher und Kormorane waren nahezu massenhaft vertreten. Die Laubfärbung hatte bereits eingesetzt, so dass wir bei kuscheligen 24 Grad und Sonne zumindest die ersten Tage einen wunderschönen goldenen Herbst hatten. Die Lahn fließt bedächtig bis flott. Immer wieder gibt es leichte Stromschnellen, so dass es etwas dann munterer wird. Man passiert allerdings auch eine Slalomabfahrtstrecke. Mit allzu empfindlichen Booten ist es daher nicht zu anzuraten. Einen Epic hat’s erwischt.
Ab Wetzlar wird es dann deutlich kultureller. In Villmar führt die Lahn unter der einzigen Marmorbrücke Deutschlands durch. Fand ich aber nicht so spektakulär. Interessanter war die Besichtigung des Steinbruchs und die geologische Führung. Die mittelalterliche Burg Runkel aus dem 12. Jahrhundert war eine tolle Überraschung. In Runkel ist dann das erste Mal ein Boot allein losgeschwommen. War auch ´ne Überraschung! Eindrücklich war auch der Weilburger Kanutunnel. Um die Transportstrecke abzukürzen, wurde 1844 ein Schiffstunnel direkt unter der Stadt gebaut. Hier wird ca. 200m ins völlige Dunkel hineingefahren. Hinaus kommt man nur, wenn zuvor jemand noch im Tunnel aus dem Boot die Steigleiter hochklettert und die Schleuse bedient. Es handelt sich hier um eine Selbstbedienungsdoppelkammerschleuse, nicht ganz einfach. Wenn nämlich die obere Kammer leer ist, muss man…..Logikrätsel. J Die nächste Etappe war die Domstadt Limburg (ja, wo der Bischoff die goldene Badewanne hat- reines Gerücht). Hier haben wir eine Architekturführung bekommen. Ich kann jetzt locker westfälischen von hessischen Fachwerk unterscheiden. Hinter Limburg öffnet sich das Tal für einige Kilometer und wird lieblicher. Wir machten Pause in Diez unterm Grafenschloss und passierten dann Fachingen (genau, Mineralwasser!). Oben liegt die Burg Schaumburg auf ca. 400 m, jetzt wieder Mittelgebirgsfeeling. Mittlerweile bei Kilometer 100 kommen wir zur 7 km langen Lahnschleife in Cramberg. Hier wird die Lahn geteilt. Wir paddeln den ewig langen (stehenden) Bogen und der Hauptstrom geht zur Energiegewinnung durch den Berg. Ab KM 111 in Obernhof hört der Wald auf und an den Steilhängen wächst Wein. Und ganz oben thront das Kloster Arnstein (Anno Domini 1052), was wir natürlich besichtigen. Die Nonne Ilka berichtet, was sie dazu gebracht hat, mit 22 Jahren in das Konvent einzutreten. Sehr interessant. Wieder unten, auch interessant, stellen wir fest, dass ein Boot allein losgeschwommen ist - nur gibt es hier etwas mehr Strömung. Nächste Etappe ist Dausenau mit seiner mittelalterlichen Stadtmauer direkt am Fluss und der romanischen Pfarrkirche von 1179, in der wir Kaffee und Kuchen gereicht bekamen. Bei KM 129 taucht das Kaiserbad Bad Ems quasi aus dem Nichts auf. Man rechnet nicht wirklich mit einem prunkvollen Grand Hotel, Spielkasino und Thermalbad am Lahnufer. Letzte Etappe auf der Lahn bevor auf es auf den Rhein ging, war Lahnstein. Hinter der letzten Lahnschleuse nochmal Pause und Blick auf Burg Stolzenfels, dann schwuppdiwupp noch eine Tagesetappe auf dem Rhein, am deutschen Eck in Koblenz vorbei, unter der Seilbahn nach Ehrenbreitstein durch und auf nach Vallendar am rechten Rheinufer. Dann „schnell“ die Autos aus Marburg geholt und letzter Gemeinschaftsabend beim Italiener. Und ach ja: Übernachtet wurde bei Kanustationen, bei den Ruderern, einmal bei den Eisenbahnern (in Arfurt/Runkel) und einmal in einer richtigen Pension (in Laurenburg) . Insgesamt eine tolle Tour! Würd ich glatt nochmal machen, irgendwann.
Vibeke
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