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Es war eine super-spontane Aktion – der Output über 20 kantige, klebige und vor allen Dingen stinkende Kilo. „Morgen ist Küstenputztag“ (Neudeutsch: Intentional Coastal Cleanup Day) „Wer macht mit?“ So ging Freitagabend der Rundruf durch die Gruppen. Und tatsächlich standen gut 15 Stunden später sieben motivierte Paddler am Bootshaus.

Mit einem Kanadier und 6 eher breiten Booten ging es los - bewaffnet mit Einmalhandschuhen, blauen Säcken und einer Malerstange um Gegenstände zu angeln. Von Finkenriek zur Autobahnbrücke, rund 2 Kilometer gegen die Strömung und auf der Neuländer Seite wieder heim – so das Vorhaben. Nicht Geschwindigkeit war gefragt, sondern Wendigkeit beim Aussteigen, sobald der erste Unrat in den Blick rückte.

Am erstaunlich sauberen Finkenrieker Strand war wenig zu holen, doch schon bald blitzte etwas im Gebüsch des Naturschutzgebietes auf, das weder ein Weidenblatt noch eine Pfütze war: Eine Red-Bull-Dose! Und wenig später: Ein offenbar von Anglern auf einem der Stege zurückgelassenes Gelage: Kleine Schnapsflaschen, Kronkorken, Kippen.

Doch schnell war klar, dass der Müll nicht immer so einfach zu entdecken ist. Im 14-Augen-Prinzip und Schneckentempo entlang der Küste galt es von Modder bedeckte Kabel, Metall- und Plastikschrott zu erspähen. Da waren Seeadleraugen gefragt! An einer Stelle steckten diverse Autoteile vom rostigen Auspuffrohr bis zur gammeligen Manschette zwischen den zum Küstenschutz aufgetürmten Steinen, an einer anderen waren es dünne Drähte – alles Todesfallen für Seevögel und Küstentiere. Schnell füllten sich die Boote mit matschbedeckten, oft skurril anmutenden Gegenständen: Ein Autoreifen lag plötzlich im Kanadier, Stromkabel klemmten unter den Gurten, die sonst die Wasserflaschen halten. Allgemeine Fassungslosigkeit angesichts eines Fundes, den wir nur melden konnten: Ein Außenborder im von der Ebbe freigelegten Schlick.

Schon beim Wenden waren die Boote gut gefüllt und so ließen wir uns auf der wesentlich sauberer Harburger Seite entspannt gen Heimat treiben. Dies in bester Gesellschaft: Ein Raddampfer aus Lauenburg kreuzte ebenso den Weg wie zwei aneinandergekettete Binneschiffe mit ihrem Stückgut.

Kurz vor dem Einbiegen dann noch ein schräger Fund: Ein einst limonengrüner Teppich, so fest in einen Baum eingewachsen, dass er mit dem Messer herausgeschnitten werden musste.

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