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Am Sonntag zu früher Stunde trafen wir uns bei strahlendem Sonnenschein am KSH, um die Boote zu verladen und uns zu neunt auf den Weg zur Luhe zu machen. Nachdem sich alle mit einer Strecke von 21 Kilometern einverstanden zeigten, ließen wir ein Auto am Ziel in Bahlburg und fuhren weiter bis Oldendorf, um dort einzubooten. Bald schon saßen alle in den Kajaks und los ging es mit munterer Strömung. Nach einigen hundert Metern erwartete uns sogleich ein Hindernis in Form eines Baumstammes welcher teilweise unter der Wasseroberfläche lag und mit etwa dreißig Zentimetern Durchmesser auch nicht zu bewegen war. So kletterten diejenigen, die mit laminierten Kajaks unterwegs waren um und über die Barriere, während es den PE-Boot-Fahrenden mit viel Schwung überwiegend schon beim ersten Versuch gelang über den Stamm zu „fliegen“.

Nach einer unfreiwilligen Badeeinlage einige Kurven später, provoziert durch eine Reihe unglücklicher Kollisionen, lag bereits der nächste Baum quer. Ein Passieren gelang unterhalb des mehrgliedrigen Stammbereichs. Floppe sicherte die Stelle mit seinem Kajak ab, so dass sich keine Bootsspitze zwischen den Ästen verfangen konnte und alle sicher auf die andere Seite gelangten.

Ab diesem Zeitpunkt konnten wir die Luhe mit ihren kleinen Stufen und vielen Kurven in ursprünglicher Form genießen. Da wir in wechselnder Reihenfolge unterwegs waren, war wohl allen als Gruppenerst(r) die Sichtung eines Eisvogels möglich, von denen einige unterwegs waren. Einen größeren Schwall nutzten wir zum Üben des Traversierens und dem Ein- wie Ausfahren aus dem Kehrwasser-ein schönerer Spielplatz für diese Techniken als unsere breite Elbe!

Die Umtragestelle nach 14 Kilometern nutzten wir für eine Mittagspause. Da der Himmel inzwischen recht wolkenverhangen war und es merklich frischer geworden war, hielten wir diese eher kurz und machten uns wieder auf den Weg. Bald kamen wir dann zur größten fahrbaren Stufe des Tages, bei der die Spritzdecken auf Dichtigkeit geprüft werden konnten (es haben nicht alle bestanden). Alle meisterten wir die Stelle mit Mut und Freude. Nur wenige Kilometer später erwartete uns der hohe Steg am Rastplatz in Bahlburg und reichlich Platz, um auf diejenigen zu warten, die Autos und Anhänger vom Start nachholen fuhren.

Herrlich abwechslungsreich für uns Großgewässerkanut:innen diese Bächlein!

Text von Caro
Fotos von Birgit und Caro

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Es war eine super-spontane Aktion – der Output über 20 kantige, klebige und vor allen Dingen stinkende Kilo. „Morgen ist Küstenputztag“ (Neudeutsch: Intentional Coastal Cleanup Day) „Wer macht mit?“ So ging Freitagabend der Rundruf durch die Gruppen. Und tatsächlich standen gut 15 Stunden später sieben motivierte Paddler am Bootshaus.

Mit einem Kanadier und 6 eher breiten Booten ging es los - bewaffnet mit Einmalhandschuhen, blauen Säcken und einer Malerstange um Gegenstände zu angeln. Von Finkenriek zur Autobahnbrücke, rund 2 Kilometer gegen die Strömung und auf der Neuländer Seite wieder heim – so das Vorhaben. Nicht Geschwindigkeit war gefragt, sondern Wendigkeit beim Aussteigen, sobald der erste Unrat in den Blick rückte.

Am erstaunlich sauberen Finkenrieker Strand war wenig zu holen, doch schon bald blitzte etwas im Gebüsch des Naturschutzgebietes auf, das weder ein Weidenblatt noch eine Pfütze war: Eine Red-Bull-Dose! Und wenig später: Ein offenbar von Anglern auf einem der Stege zurückgelassenes Gelage: Kleine Schnapsflaschen, Kronkorken, Kippen.

Doch schnell war klar, dass der Müll nicht immer so einfach zu entdecken ist. Im 14-Augen-Prinzip und Schneckentempo entlang der Küste galt es von Modder bedeckte Kabel, Metall- und Plastikschrott zu erspähen. Da waren Seeadleraugen gefragt! An einer Stelle steckten diverse Autoteile vom rostigen Auspuffrohr bis zur gammeligen Manschette zwischen den zum Küstenschutz aufgetürmten Steinen, an einer anderen waren es dünne Drähte – alles Todesfallen für Seevögel und Küstentiere. Schnell füllten sich die Boote mit matschbedeckten, oft skurril anmutenden Gegenständen: Ein Autoreifen lag plötzlich im Kanadier, Stromkabel klemmten unter den Gurten, die sonst die Wasserflaschen halten. Allgemeine Fassungslosigkeit angesichts eines Fundes, den wir nur melden konnten: Ein Außenborder im von der Ebbe freigelegten Schlick.

Schon beim Wenden waren die Boote gut gefüllt und so ließen wir uns auf der wesentlich sauberer Harburger Seite entspannt gen Heimat treiben. Dies in bester Gesellschaft: Ein Raddampfer aus Lauenburg kreuzte ebenso den Weg wie zwei aneinandergekettete Binneschiffe mit ihrem Stückgut.

Kurz vor dem Einbiegen dann noch ein schräger Fund: Ein einst limonengrüner Teppich, so fest in einen Baum eingewachsen, dass er mit dem Messer herausgeschnitten werden musste.

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Ein lang gehegter Wunsch von Floppe erfüllte sich am vergangenen Wochenende: Endlich mal wieder auf der Schlei zu paddeln. Hatten doch widrige Umstände-Verkehr und Gerede darüber- ihn fünf Jahre davon abhalten können. Tatsächlich war die Anreise nicht ohne Stau zu bewältigen, trotz unterschiedlicher Routen und Tageszeiten, aber schließlich landeten wir alle auf dem kleinen Zeltplatz von Event Nature in Sundsacker an. Nach einem gemeinsamen Abendessen konnten wir uns bei Paddeln im Sonnenuntergang gleich noch von der Schönheit der Schlei überzeugen.

Am nächsten Morgen starteten wir in Richtung Schleimünde, begleitet von einer Vielzahl an Segelbooten, die sich Perlenkettengleich aneinanderreihten, nachdem sie die Klappbrücke in Kappeln passiert hatten. Nach etwa der halben Strecke weitete sich die Schlei, so dass unser Ziel am Horizont schon sichtbar wurde. Natürlich waren wir neugierig auf die Ostsee. So ließen wir den Leuchtturm hinter uns und uns ein wenig schaukeln. Roman nutzte die Gelegenheit „im Freien“ einen Wiedereinstieg, unter realistischeren Bedingungen als im Schwimmbad möglich, zu probieren. Was souverän gelang. Anschließend ging es für uns zurück zum kleinen Hafen in Schleimünde, wo, vermutlich dank des sommerlichen Wetters, ordentlich viel los war. Wir fanden Platz für unsere Boote und erkundeten die Gegebenheiten vor Ort. Weite Wege legten wir dabei nicht zurück, da das sich anschließende Naturschutzgebiet nicht betreten werden darf. Mancher kehrte in der „Giftbude“ zum Schlemmen ein, Anderen reichte ein Eis und ein kühles Bad. Auf dem Rückweg nach Sundsacker kam der leichte Wind dann leider von hinten, so dass wir die Hitze stark zu spüren bekamen. Deutlich anstrengender wurde dadurch dieser Teil der Tour. Abwechslung brachten uns zum Teil die reichlichen Schiffswellen, die zum Surfen einluden. Auch kam zu Übungszwecken noch die kürzlich erworbene Schleppleine zum Einsatz. Am Ziel erfreuten uns Kaffee und Kuchen, bevor es die Nimmermüden zum Techniktraining nochmal aufs Wasser zog.

Am Sonntag erkundeten wir dann den Abschnitt der Schlei westlich von Sundsacker gelegen bis Lindaunis. In diesem Bereich verläuft die Schlei recht gerade zwischen den lieblichen Ufern, an denen häufig hübsche Höfe und Häuser zu entdecken waren. Früh schon konnten wir unser Ziel aus machen. Der noch immer aus östlicher Richtung kommende Wind war ein wenig stärker als am Vortag, so dass es im Verlauf der Tour auch etwas wellig wurde. Auch waren wieder reichlich Sportboote unterwegs. Nach einer kurzen Pause ging es zurück zum Zeltplatz, wo wir nach einer Brotzeit die Boote luden und die Zelte sehr trocken verstauen konnten. Deutlich flotter als auf dem Hinweg waren wir alle zurück am KSH-Bootshaus

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Nach gemütlichen Tagen im Standquartier juckte es uns doch schon wieder in den Fingern und so machten wir uns auf, auch die U(e)cker zu erkunden.

Starten wollten wir im Norden Prenzlaus, am Rastplatz beim Zusammenfluss der Ucker mit der Quillow, ab wo ein Vorankommen laut Jübermann-Atlas ohne zu treideln ganzjährig möglich sein sollte. Dort trafen wir auf einen schmales Flüsslein, welches schon noch recht flach und mit etwas Strömung durch die Wiesen mäandert. Die Boote waren schnell gepackt, das Auto fußläufig zwischen Bahnhof und dem Startpunkt geparkt, so konnten wir starten. Paddeln war möglich-zunächst zumindest! Nach einigen Kilometern waren im Uferbereich fleißige Mäharbeiter mit großem Gerät mit der Reduktion des Schilfes beschäftigt. Sicher ist dies notwendig um ein völliges Verkrauten der Ucker zu verhindern, jedoch schwamm zunehmend mehr loses Schilf im Fluss und erschwerte unser Vorankommen kräftig. Die ersehnte Krautsperre ließ auf sich warten und tauchte erst vor dem Ersten Wehr in Nieden auf, wo wir eine etwas längere Umtragerei in Kauf nehmen mussten, denn der Weg zur Ausstiegsstelle war komplett vom Kraut verstopft. Ab da ändert sich die Schreibweise des Flüssleins von Ucker zu Uecker und für uns ging es dahinter deutlich leichter weiter, mit gutem Blick in das sehr klare Wasser und häufiger Sichtung von Fischen und begleitet von vielen Schwanenblumen. Bald schon stand das nächste Wehr an, wo wir eine kleine Bootsgasse hinabfahren konnten um kurze Zeit später an ein ernsthaftes Hindernis zu stoßen: Eine Furt aus Betonplatten, leicht überspült, vor der uns die Karte nicht gewarnt hatte. Ein Abzweig kurz davor lockte mit guter Strömung zu einer eventuellen Umfahrung. Jedoch war nicht herauszufinden, wohin der Abzweig führte. Von mal vorhandenen Schildern standen nur noch die Pfosten. Da es schon recht spät am Tag war, setzten wir an der schlierigen Furt um, und kamen zwei Kilometer später am Wasserwanderrastplatz in Pasewalk an. Dort erfuhren wir, dass ein Umfahren möglich gewesen wäre, die renaturierte Strecke war jedoch deutlich jünger als unsere Karte.

Da es sich von den Fußwegen und den Fahrzeiten anbot, holten wir am kommenden Morgen das Auto per Bahn aus Prenzlau nach, wofür wir keine Stunde benötigten und konnten so ohne Gepäck weiterfahren. Der nächste Streckenabschnitt wurde zudem deutlich breiter und tiefer. Zunächst brachten wir die Kajaks einige hundert Meter auf den Bootswagen zur Einsatzstelle hinter dem Pasewalker Mühlenwehr und kamen einen Kilometer später beim nächsten Wehr mit der ersten Bootsgasse des Tages in Berührung-harmlos! Spannender wurde schon die nächste, bei der wir richtig ins Sausen kamen-juchuu! Die Ufer wurden zunehmend waldiger, was schön anzusehen war und beim Nächsten, renaturierten Wehr bei Liepe, trugen wir mal wieder um. Die dortige Bootsgasse war nicht besonders Bootsschonend zu nutzen. Bei einer ausgiebigen Pause in Torgelow machten wir uns mit der dortigen Umtragemöglichkeit vertraut. Diese führt über privates Gelände und ist wegen randalierender Jugendlicher abgeschlossen. Aber nur wenige Minuten nach einem Anruf kam der zuständige Herr und machte ein Durchqueren möglich. Leider ist die Treidelstrecke der um 2014 angelegten Anlage nur teilweise zu nutzen, im zweiten Abschnitt ist kaum Wasser vorhanden und sie ist sehr zugwachsen, so dass wir einige Zeit beschäftigt waren. Eine interessante Anlage ist das auf jeden Fall.

Ab dann hatten wir freie Fahrt. Vorbei ging es an Eggesin, das nicht direkt an den Ufern der Uecker liegt bis nach: Ueckemünde! Und plötzlich fühlte sich alles ganz maritim an, denn ein Segelboot liegt am nächsten. In dieser nur zweitägigen Reise wandelt sich der Charakter des Gewässers enorm. Gut unterkommen konnten wir beim Yachtclub Ueckermünde, wo für Zelte eine riesige Wiese zur Verfügung steht. Den hübschen Ort erkundeten wir im Anschluss und konnten mit Blick aufs Wasser im Restaurant lecker zu Abend essen.

Bei kräftigem Wind lockte es uns am nächsten Tag noch einmal die letzten knapp zwei Kilometer bis zur Mündung ins Kleine Haff zu fahren und auch auf diesem noch eine Runde zu drehen, bevor wir Abschied nehmen mussten- und bestimmt einmal wiederkommen.

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Endlich ist es wieder soweit: Nach all dem Corona-Entzug geht es als Ersatz für die ausgefallenen Sternfahrt des HKV nach Allermöhe für eine „kleine“ Wandertour aufs Wasser. Gute 30 Kilometer auf der Ilmenau erwarten uns und die Vorfreude ist groß: Alle acht Teilnehmer sind ultra-pünktlich am Bootshaus, die vier 1-er-Kajaks, das 2er-Kajak und der 2er-Kandier schnell auf den Hänger geladen. Paddel in die Kiste und schon sind wir auf der Bahn! Dass uns kurz vor Lüneburg ein dicker Schauer erwischt wird lässig-norddeutsch abgetan: „Dahinten wird’s doch schon wieder heller!“

Ein Auto deponieren wir bei Lüneburg, dann geht es weiter zum etwas versteckt liegenden Startpunkt im idyllischen Medingen. Boote aufs Wasser, Proviant verstaut und los geht’s – immer mit der Strömung! Und mit einer Herausforderung: Die Wasserpflanzen, die in diesem Jahr besonders üppig sind, scheinen mit ihren langen Tentakeln fast nach unseren Paddeln zu greifen. Wie Nixenhaar wiegen sie sich, die Wasseroberfläche ist dicht wie selten bewachsen. Doch macht uns das wenig aus – viel zu schön sind die Perspektiven und Anblicke, die sich uns bieten, hinter jeden Biegung warten neue Überraschungen. Mal Baumgeäst, dass es zu umschiffen gilt, mal besonders schön bewachsene Uferbereiche, mal eine Schlammbank mit Flussmuscheln, die in der Sonne aufblitzen. Denn die haben wir – von Regen keine Spur.

Kurz flammt die Idee auf, in der Bienenbütteler Eisdiele zum Naschen einzukehren, aber wir sind uns dann doch einig, dass wir erst auf halber Strecke Rast machen. Der verwehrte Eisgenuss ist schnell vergessen, denn links und rechts ragen zwischen hohem Gras und bunt geblümtem Ufer die Figuren des Bienenbütteler Skulpturenpfades heraus. Aus Stein, Holz und Metall zeigen 11 Künstler dort auf einer Strecke von rund 5 km ihr Können. Dieser Pfad ist übrigens auch per Rad oder zu Fuß zu erkunden.

In Grünhagen legen wird dann am Steg an, schräg gegenüber einer recht interessanten Gruppe von Freizeitpaddlern. So gibt es zu Franzbrötchen, Kohlrabischeiben und Nüssen auch noch eine echte Show, bei der ein aufblasbarer Flamingo und ein schwimmendes Plantschbecken die Hauptrollen spielen.

Nach der Stärkung wird die Ilmenau zunächst etwas offener, um dann in immer engeren Windungen gen Lüneburg zu strömen. die Szenerie in der Ilmenauniederung ist wie verzaubert, ganz besonders, als wie gleich zwei mal auf eine Schwanenfamilie mit Youngstern treffen, die sich gar nicht von unserem kleinen Trupp stören lässt. Wunderbare Entspannung - wäre da nicht diese eine Sorge in Hinterkopf: Uns hat die Info erreicht, das bei Deutsch Evern vor wenigen Tagen ein Baum quer über die Ilmenau gestürzt ist, der eventuell nicht passierbar ist. Grundsätzlich kein Problem, aber ein Umtragen soll auch in keinem Fall möglich sein. Müssen wir etwa umkehren? Doch als der riesige Baum vor unseren Kielen auftaucht, zeigt sich schnell: Der Wasserstand ist ausreichend niedrig, die Lücke ausreichend groß und wir ausreichend gelenkig, um unter den riesigen Ästen durchzufahren.

Und schon sind wir auf den letzten paar Kilometern zum Bootshaus des Lüneburger Ruder-Clubs Wiking und viel zu schnell ist die Fahrt auf dem zauberhaften Flüsschen vorbei. Ein Erdwespennest umschiffend, tragen wir die sechs Boote an Land. Zwei Helden machen sich auf, um die Autos aus Medingen zu holen, während der Rest die Muskeln in der Sonne streckt, die Füße in der eiskalten Ilmenau baumeln lässt und mit strahlenden Augen die Fahrt rekapituliert. Auf dem Heimweg fahren wir dann in eine Regenfront und freuen uns, dass wir das 6-stündige Sonnenlücke so gut genutzt haben!

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...sollte das Ziel des nächsten Urlaubs werden. Viel gehört hatten wir schon darüber und die Hoffnung auch in der aktuellen Situation immer ein Plätzchen zum Übernachten zu finden.

Starten wollten wir in Malchin, eigentlich am Nachmittag, um schon ein Stück Wegstrecke hinter uns zu haben vor der ersten Übernachtung. Ein Gewitter machte uns einen Strich durch die Rechnung und so blieben wir über Nacht beim Malchiner Kanu-Club, der hervorragend auf Besucher eingestellt ist. Das Duschen blieb leider ein Traum, aber ein Sprung in den Peenekanal schaffte zumindest Abhilfe.

Am kommenden Tag konnten wir bei hochsommerlichem Wetter starten und nachdem die Kanalstrecke schnell absolviert war, bei günstigen Bedingungen über den nicht ganz kleinen Kummerower See paddeln. Kurz nach dem wir diesen verlassen hatten, kam eine gewittrige Stimmung auf. So sollten wir nun die nächsten Kilometer immer am Rande des Gewitters unterwegs sein. Eine Pause am Wasserwanderrastplatz in Trittelwitz half uns dabei, den vorerst feuchtesten Teil auszusitzen und weiter ging es in Richtung Demmin - einer Hansestadt. Dort zog es uns zum Wasserwanderastplatz Kanuhaus, den wir nur mit Mühe fanden. Zukünftigen Peenepaddlern sei geraten sich vorab zu informieren, ob es den Platz noch gibt. Wegen Ärger mit dem Finanzamt denkt der Betreiber über die Aufgabe des Angebotes nach. Schade um den wirklich schönen Platz, den wir ganz für uns allein hatten. Dort angekommen erwischte uns das Gewitter dann auch richtig, so dass wir in einer Phase mit weniger kräftigem Regen die Zelte aufstellten und uns nach einem Bad im Fluss schnell auf einen Restaurantbesuch in der Stadt einigen konnten.

Der kommende Tag startete sommerlich, so dass wir die Zelte -wie immer- trocken verpacken konnten und zum Frühstück Schatten suchten. Unterwegs kamen wir an einigen schönen Wasserwanderrastplätzen vorbei, doch wir hatten uns vorgenommen die 38 Kilometer bis zum Kanuverein Gützkow zu fahren. Wo wir uns am selben Tag telefonisch angemeldet hatten und zum Glück noch willkommen waren, da die Gästeanzahl aufgrund der Coronabestimmungen begrenzt war.

Die Peene fließt durch die größte Niedermoorlandschaft Deutschlands, deren Ufer überwiegend dicht mit Schilf bewachsen sind. Nur an ausgewiesenen Rastplätzen ist das Aussteigen gestattet und woanders auch kaum möglich. Die vielen kleinen Seitenarme, die zum großen Teil durch früheren Torfstich entstanden, dürfen nicht befahren werden, sind aber schön anzusehen und bieten vielen Tieren Lebensraum. Strömung gibt es kaum, denn im gesamten Verlauf ist lediglich ein Gefälle von 24 Zentimetern vorhanden. So ist die Flussrichtung eher eine windbestimmte Angelegenheit und Verbauungen wie Wehre sind nicht vorhanden, da nicht notwendig.

Nach einer kurzen Nacht in Gützkow, den lautstark ab sechs Uhr neben unseren Zelten frühstückenden Herren geschuldet, machten wir uns auf Richtung Anklam, was in nur 21 Kilometern erreicht sein würde. Diesmal bekamen wir tatsächlich einige Kanuten zu Gesicht, was vielleicht am Sonntag und den Verleihpaddlern lag. Auf dem Wasserwanderrastplatz in Anklam erfüllte sich der Traum vom Duschen, Grapefruit Lübzer und wir fanden ein ruhiges und schattiges Fleckchen für unsere Zelte. Der Stadtbummel war lohnenswert und für einige anstehende Erledigungen des nächsten Tages, wie Einkauf, Brötchenerwerb und Augenarztbesuch, recht informativ.

Von Anklam folgten wir der Peene noch gut 10 Kilometer bis zum Peenstrom. Begleiteten uns an den vorangegangenen Tagen Wälder, war hier vom Boot aus fast nur noch Schilf zu sehen und nicht offensichtlich, wo dieses Schilfmeer enden würde. Kurz nach der Einfahrt in den Peenestrom sahen wir schon die Zechliner Brücke, nach Usedom führend, die gerade aufklappte um unzählige Segelboote passieren zu lassen. Mit schnell wechselndem Wind, der erst schob, dann verschwand, dann bremste und später seitlich gut schaukelte und einer schönen Pause in einem kleinen Privathafen, gelangten wir nach 28 Kilometern schließlich zum kleinen, sehr charmanten Städtchen Lassan, dem spontanen Ende unserer Tour. Angekündigter Wind in Stärke sechs, Böen acht für den kommenden Tag und der geschlossene Kanuverein in Wolgast führten dazu, dass wir lieber einige Tage auf dem Naturcampingplatz in Lassan blieben und das Auto per Bus aus Wolgast zurückholten.

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