Paddeln? Na, klar!
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Der KSH beim Harburger Binnenhafenfest 2022
„Macht ihr auch Eskimorolle?“ Das war sicher die am häufigsten gestellte Frage am sonnig beschienenen KSH-Stand während des Harburger Binnenhafenfestens 2022. In wunderbarer Lage beim Yachtclub Hansa Harburg e.V. stand dem Verein an beiden Tagen ein Steg sowie eine Terrasse mit Platz für massig Boote zur Verfügung. Ein riesiges Plakat bei der Schwenkbrücke für Fußgänger wies Neugierigen den Weg: Hier geht's zum Paddeln!
Und auch, wenn es in diesem Jahr kein Probefahren für Interessenten gab – die Boote wurden kräftig genutzt. Vor allem vom Nachwuchs. Mit Begeisterung wurde an Land in die Kajaks gekrabbelt, die Paddel in der Hand wurden wilde Wettrennen auf dem Trockenen gefahren - und gewonnen. Wer sich dann noch weiter sportlich betätigen wollte, schnappte sich den Wurfsack, um ihn in eine der offenen Bootsluken zu werfen. Was auf dem Wasser als Notfallmaßnahme Leben retten kann, wurde hier mit Leckereien belohnt.
Auch die „Großen“ kamen mächtig ins Schwärmen. Der eine erzählte vom Rudern in der Kindheit, die nächste von Erlebnissen im Schlauchboot. Ihnen allen gemeinsam: Die Sehnsucht nach Wasser und Natur, aber auch die Frage, ob ein Kajak das Richtige ist. Gut, dass der KSH diesen Sommer noch zwei Schnupperkurse für Anfänger im Programm hat, damit sich Neulinge mit Spaß in der ruhigen Bucht ausprobieren können.
Aber nicht nur am Stand machte der KSH auf sich aufmerksam – auch bei der Einlaufparade waren vier Stechpaddel im Einsatz. Das schon vor allen anderen. Vom Vereinsgelände via Schleuse angereist waren Kanuten pünktlich vor allen anderen im Harburger Hafenbecken. Was dann auch eine kurze Aufruhr verursachte, denn auf einmal war man gegen den Strom aus Polizei- und Museumsschiffen unterwegs. Also nochmal abwarten und sich dann beim Auslaufen wieder hinten einreihen - als einzige übrigens, die mit Muskelkraft und ohne Motor unterwegs waren. (Text: Britta / Bilder: Roman, Britta u.a.)
North by Northwest
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Anpaddeln 2022
Es war schon so leicht windig, als ein Trupp aus rund 15 Paddlern bei Sonne satt statt der angedrohten Wolkendecke die Saison 2022 offiziell eröffnete. Rosenweide mit Picknick-Stop war das traditionelle Ziel - so gut geplant, dass die insgesamt 20 Kilometer hin wie zurück mit Unterstützung der Elbströmung prima dahinflossen. Wäre da nicht der scharfe Wind gewesen, aus … ja, woher eigentlich?
Die Fahnen am Ufer wehten mal in die eine, mal in die andere Richtung. Die einen freuten sich über den Entschluss, doch die wärmere Jacken gewählt zu haben, die anderen ließen sich im T-Shirt ordentlich durchpusten. Auf jeden Fall war schnell nach dem Start die Flucht in den Windschatten auf die Nordseite der Süderelbe zur Wilhelmsburger Küste angesagt. Inklusive neugieriger Blicke zum Seeadler-Horst im Heuckenlock. Und ja, es wird dieses Jahr gebrütet!
Spätestens Höhe Bunthaus wurde es dann auch ohne viel Schiffsverkehr ein bisschen kabbelig, teilweise eine Mini-Herausforderung, für die erfahreneren Paddler aber kein großes Thema. Unter einem weiten Himmel und mit hoppeliger Radbegleitung von anderen Vereinsmitgliedern nebst Nachwuchs in Over war das Ziel dann auch schnell erreicht. Und ein Uferplätzchen an der Sonne ergattert. Da fast der gesamte Vorstand anwesend war, hätte man durchaus spontan auch schon dies und das fürs Jahr besprechen können. Aber Obst, Muffins und Bananenbrot schmeckten dann doch besser, als „harte“ Vereinsarbeit.
Bei der noch sehr kühlen Luft hungerten alle nach Bewegung und zügig wurden die Kajaks wieder geentert. Wie von alleine ging es entspannt mit ablaufendem Wasser zurück. Wieder beim KSH angekommen waren sich alle einig: Gut, dass es jetzt wieder losgeht mit den regelmäßigen Runden am Donnerstag und dem Schnupperpaddeln für die „Neuen“ am Dienstag. (Text: Britta, Fotos: Roman/Britta)
Endlich wieder zusammen
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Und eins, zwei, drei... alle mal kräftig mit anpacken! Durchwachsen mit Regen, Wind und auch ein paar Sonnenstrahlen war er, der Bootshausdienst zum Saisonstart 2022. Doch das bisschen Schietwedder machten den Paddlern gar nichts aus – der Hunger nach Vereinsleben, nach Gemeinsamkeit und zusammen lachen war größer. Als dann nach dem heftigen Strumflutwinter endlich wieder der Steg an Ort und Stelle lag, schmeckte der Imbiss im Vereinshaus umso besser. Nun muss es nur noch ein paar winzige Grad wärmer werden - am besten zum Anpaddlen am 24. April. (Text: Britta/ Bilder: Julia und Martina)
Stürmische Zeiten
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Drei böige Damen setzten dem KSH mächtig zu
„Nadia“, „Zeynep“, „Antonia“ – ab Ende Januar kam es richtig dick für den KSH. Dauerregen gepaart mit Windböen von bis zu 130 km/h: alle Nase lang waren Gelände und Zuwege überflutet.
Orkan „Nadia“ Ende Januar war da noch vergleichsweise gnädig – auch wenn sie Spritzdecken und Schwimmwesten tränkte, die Keller und Schuppen mit dem Gartengerät durcheinander wirbelte, Bootshalle wie Spinden eine ordentliche Dosis Schlamm mitbrachte und den Kompost um ein paar Meter versetzte. Als die Zufahrt wieder wasserfrei war, halfen mehrere kleine Einsätzen, alles wieder gut in den Griff zu bekommen.
Doch keine drei Wochen später kam dann „Zeynep“ – und lieferte ein Bild es Grauens ab. Die gut 3,5 Meter über dem durchschnittlichen Hochwasser hatten in den frühen Morgenstunden des 19. Februar die Halle komplett geflutet. Die bewusst schon höher gelagerten Kajaks wurden von der Kraft desWassers herausgerissen, lagen zusammen mit Holzstützen und -bohlen kreuz und quer in den Gängen. Die Spinde waren geflutet, Werkzeug wie Privatbesitz ebenso herausgespült worden wie Kanadier- und Kajakpaddel. Kajaks, die noch in den Halterungen steckten, waren randvoll mit Wasser und damit so schwer, dass sie zu zerbrechen drohten...
Als große Zugabe hatten Wind und Wasser den Gastank auf dem Außengelände abgerissen, einen Teil des Dachs zerstört, in andere Bereichen Löcher hinterlassen. So stand selbst in der oberen Etage des Vereinshauses in Aufenthaltsraum und Umkleidekabinen das Wasser knapp zehn Zentimeter hoch. Kleines Glück im großen Unglück: Der Pegelstand in der Bootshalle, gut erkennbar an der scharf gezogenen Kante aus Ästen und Blattwerk und deutlich höher als bei der legendären Sturmflut 1962, lag knapp drei Zentimeter unter dem Sicherungskasten für den Strom.
Dennoch: Von den eilends noch vor dem Frühstück angereisten Vereinsmitgliedern, die auf dem Zuweg noch den weit gewanderten Kompost umfahren mussten, kam ein dringender Hilferuf. Dem zum Glück viele folgen. Und so stand die ersten schon um 10 Uhr da und pumpten Boote ab, sichteten Schäden, fingen an, weit verstreutes Hab und Gut zusammenklauben und sauber zu machen. Im Laufe des Tages kamen immer mehr Freiwillige dazu, und auch wenn es sicher noch lange dauern wird, bis alle Schäden behoben sind, war doch am Nachmittag halbwegs Grund in der Sache. Das Dach und der Gastank werden allerdings noch lange Thema bleiben, ebenso wie Dellen und Kratzer an diversen Booten.
Und bis dahin gilt es immer wieder mal, kurzfristig die Hinterlassenschaften der hoffentlich bald endenden Orkansaison aufzuräumen. Denn mit „Antonia“ schwappten bereits zwei Tage später die nächsten Sturmflutwellen gen Bootshaus, wenn auch nicht in Ansatz so verheerend wie „Zeynep“. (Text: Britta / Fotos: Vibeke, Esther, Gesa, Floppe, Britta)
Ein Hauch von Anpaddeln
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Mit Sonne satt zum Seevesiel - fast
Traditionell führt die Tour zum Anpaddeln der Saison vom KSH zum Seevesiel - das im April, wenn der Steg wieder vor Ort verankert ist. Da der April noch viel zu lange entfernt ist, war die Entzückung groß, als schon im Ende Februar eine kleine Vereinsfahrt mit eben diesem Ziel angeboten wurde. Die Idee: Die Tide maximal ausnutzen und hin wie zurück immer schön mit der Strömung unterwegs sein.
Nach den verheerenden Stürmen gab's zum Start gleich dreimal Grund zum Strahlen: Glattes Wasser, massig Sonne und die ausgesuchten Vereinsboote waren auch alle heil geblieben. Mit zwei Gastpaddlern an Bord ging es gen Südosten – ein Hochgenuss!
Das auch, als die Tide früher als erwartete kippte. Keiner war böse, dass es nicht ganz bis zum Seevesiel reichte und der Wendepunkt nebst Pause und einem Trockenanzug-Test beim Brötchenessen schon Höhe Over stattfand.
Auf glitzerndem Wasser glitten die Boote wie von selbst zurück. Sogar die beiden Seeadler am Heuckenlock, die sich im vergangenen Jahr ja nicht blicken ließen, wurden gesichtet. Kurzum: Es war genau der richtige Appetithappen, um sich schon jetzt wie Bolle auf das Kommende in 2022 zu freuen. (Text: Britta/ Fotos: Britta, Eckhardt)
Kopfüber ins Nass
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Winterliches Sicherheitstraining in der Halle
Was war da denn los? Wo sonst Brustschwimmen und Kraulen angesagt ist, bot sich an einem Sonntag im Februar ein ganz anderes Bild im Hallenbad Over: Der KSH hatte zum Sicherheitstraining geladen und gemeinsam mit den Paddel-Kollegen vom Wassersport-Verein Süderelbe das Schwimmbecken per Kajak geentert.
Die durchgefrorenen Kanuten stürzten sich auch gleich in warme Wasser - hatten sie doch vorher in mühevoller Kleinarbeit bei Regen und Wind jedes noch so kleine Blättchen von den Booten gespritzt und geputzt, um das Becken nicht zu verschmutzen.
Aber man war ja nicht zum Spaß hier! Lag beim Sicherheitstraining in der Bucht im Sommer der Schwerpunkt auf dem Wiedereinstieg, hieß jetzt das Motto: Nach dem Umkippen die Beine gut festklemmen und im Boot bleiben. Fernziel - und für die meisten noch ein entfernter Traum: Die Eskimorolle. Dass es bis dahin ein weiter Weg ist, merkten gerade die noch nicht so erfahrenen Paddler schnell. Doch jeder Zwischenschritt zählt und bringt weiter! Beim Kippeln also zunächst mal schauen, wie weit man sich überhaupt aus dem Kajak legen kann. Da ließ das kuschelige, türkise Wasser die Hemmschwelle doch deutlich fallen. Dann dabei mit beide Händen am Beckenrand festhalten und mit einem knackigen Hüftschwung das Boot wieder aufrichten. Das natürlich zu beiden Seiten, denn was rechts super funktionierte, was links plötzlch so gar nicht mehr machbar- oder auch umgekehrt. Wer schon mal Salsa getanzt hatte, hatte zumindest einen kleinen Vorteil.
Im zweiten Schritt dann ohne Beckenrand mit den rettenden Händen von Kollegen. Was die erfahrenen Paddler da vormachten, trieb so manchem das blanke Entsetzen ins Gesicht. Wie? Kopfüber unter Wasser im Kajak hängen und dann noch mit den Händen Hilfe herbei wedeln? Das kann doch nicht...!?!? Doch das kann! Denn mit Unterstützung von Vereinskollegen ist so manches machbar, was man sich vorher nicht hätte träumen lassen.
Gewiefte Paddler übten derweil das Abfangen der Stürze mit dem Paddel, andere den klassischen Wiedereinstieg mit Partner, die nächsten nutzten den ersten Bootskontakt nach der Winterpause, um einfach nochmal das Ein- und Aussteigen zu verinnerlichen. Und da war doch noch dieses Video mit dem Cowboy-Einstieg, der ja soooo leicht aussah...
Viel zu schnell waren die zwei Stunden rum, die Boote wurden flux wieder durchs Fenster nach draußen gereicht, verladen, schon ging es zurück zum Verein. Von der Rückbank kam ein müdes Murmeln. Irgendwas mit Couch...
(Text: Birtta / Fotos: Britta/Roman)