Alsterkanäle im Herbst
Gar nicht genug kriegen konnte man im Oktober vom Wasser. Die Sonne, das bunte Laub, die frische Luft...Und so beschloss ein KSH-Trio am Tag nach dem Abpaddeln gemütlich auf der Alster zu gondeln.
Der Einstieg an der Rathenaustraße war schon mal etwas abenteuerlich, der als kanutauglich angepriesene Steg höher als gewohnt. Zur Not kam man aber auch direkt vom Land aus ins Boot. Und schon war man auf romantischen Wasserpfaden. Rotes, oranges und noch grünes Laub spiegelte sich in den glatten Flächen, immer wieder war das Ufer von pittoreskem alten Gemäuer, Türmchen und Brücken gesäumt. Je weiter es Richtung Außenalster ging, desto schicker die Villen. Wobei: Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten...
An der Außenalster ging's am eng besetzten „Bobby Reich“ vorbei - wie schön, wenn man da im Kajak etwas Abstand halten kann. Auf Suche nach einem Rundkurs dann via Rondeelkanal in den dschungelartigen Goldbekkanal. Zum Glück waren die als giftig verschrienen Alsterschwäne milde gestimmt, denn so richtig ausweichen konnte man ihnen dort nicht mehr. Ein lichter Durchgang und schon war die kleine Gruppe auf dem Stadtparksee – und in einer Sackgasse, wo auch der Herr vom Tretbootverleih keine Alternative anbieten konnte.
Also die Kajaks gewendet und auf dem gleichen Weg wieder entspannt zurück und die Schönheiten aus neuer Perspektive betrachtet. Doch inzwischen drückte auch die Blase. Die hohen Mauern am Ufer hatten zwar Trittleitern zum Aussteigen, aber viel Schutz zum schicken Leinpfad gab es da nicht. Also durchhalten, bis als Retter in der Not der Steg vom ACC auftaucht. Was für ein Glück! Der Sprint in die Keramikabteilung wurde dann auch noch mit leckerem Schokokuchen belohnt. Das sind echte Paddlerkollegen!
Gemächlich dann die letzten Kilometer zur Einstiegsstelle unter einem blauen Himmel und mit großstädtischem Treiben am Ufer: Hier wurde auf einem Steg geboxt, dort in der Sonne gebadet, in der Parks flaniert und Eis gegessen.
Und dann war er wieder da, der etwas zu hohe Steg... Nachdem die ersten zwei mit dem Ausstieg scheiterten, opferte sich heldenhaft die dritte Paddlerin (Christa!) - und plumpste prompt ins Wasser. Unbeirrt zog sie ihr Kajak an Land und leistet den anderen beiden, die somit trocken davon kamen, Hilfe. Einmal tief durchatmen, dann flux die Boote wieder verladen und sowas von entspannt nach einem perfekten Tag wieder Richtung KSH. (Text & Fotos: Britta)