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Premieren-Feeling bei der ersten Sommerregatta des KSH

 

So was hat der Diamantgraben in der knapp 70-jährigen Geschichte des KSH noch nicht gesehen! Da wuselten Paddler eifrig um die Stege herum, transportierten wie DHL und DPD große Pakete sowie allerhand anderes Gedöns und zwängten die langen Kajaks durch knackig enge Kurven. Alle verrückt geworden? Nein! Beim Verein fand die allererste Sommerregatta überhaupt statt!

 

In vier Disziplinen mussten sich die enthusiastischen Teilnehmer bewähren. Gleich zu Beginn: Massenstart à la KSH: Sechs Paddler gaben alles, um die Pionierinsel zweimal in Bestzeit zu umrunden. Die erfahrenen Marathonfahrer setzten sich gleich nach dem Start in Windeseile ab und hinterließen nur Kielwasser. Wohl dem, der auf der ablaufenden Elbe dicht am Ufer blieb und das Kehrwasser zu nutzen wusste, um ein paar wertvolle Sekunden zu gewinnen. Schnell zog sich das Feld auseinander, bis die alle per Handschlag auf den Steg ihr Zurückkommen signalisiert hatten.

 

Nach so viel positiver Power wollte keiner aus dem Boot aussteigen, sondern lieber gleich die nächste Aufgabe in Angriff nehmen. Acht kleine Goldbären waren an diversen Stellen in der Bucht versteckt. Mit einer Karte bewaffnet wurden die Stege von Hausbooten, Yacht- und Ruderclub angesteuert. Um... erstmal nichts zu sehen. Denn die kleinen Tierchen waren supergut zwischen Bohlen und Unterbauten getarnt. „Es sind erst sechs gefunden!“ hallte der Ruf über's Wasser, während einige Stellen minutenlang mit Argusaugen abgesucht wurden - nur um am Ende festzustellen, dass man die Bärenhöhle gleich mehrmals übersehen hatte.

 

Nach einer kleinen Umbaupause stand dann plötzlich ein großer, geheimnisvoller Sack auf dem Steg. Dieses Mal mussten die Paddler einzeln starten. Die Aufgabe: Zwei Gepäckstücke durch einen fies eng gebauten Bojenparcours transportieren. Das ohne Verluste, denn dafür drohten Minuspunkte. Nichts leichter als das? Von wegen! Keines der Teile durfte am Kajak befestigt werden. In dem Sack lagen leichte, leere Pappkartons, ein großes Osterei, ja, sogar eine Gießkanne, Holz-Clogs und ein Anti-Schling-Napf für Hunde. Was genau mit auf die wackelige Reise sollte, entschied das Los. Da hieß es Nerven bewahren, wenn der Wind gleich beim Start einen der Kartons vom Boot wehte oder wenn man nach vorsichtig gefahrenen Kurven beim Anlegen hektisch wurde, sich zu sehr neigte und das Päckchen in der letzten Sekunde noch im Schlick versank. Den besten Posten hatten die Paddler, die gerade nicht dran waren: Hoch oben auf dem Steg ließ sich das Geschehen herrlich beobachten - und kommentieren.

 

Wohlverdient waren dann die Leckereien, die bei der letzten Disziplin schmeckten: Ein Quiz. Wer noch schnell gegoogelt hatte, wann der KHS gegründet wurde, hatte es auch nicht leichter in dem kleinen Multiple-Choice-Test. Gefragt wurde nämlich unter anderem, wann es mit dem Sportbetrieb losging. Mit Urkunden, einem Trostpreis und natürlich einer Siegertrophäe in Form einer Münze endete ein super-lustiger, toller Tag. Danke an Sportwartin Vibeke, die alles so fantasievoll und klasse organisiert hat. Und im nächsten Jahr bitte unbedingt eine Wiederholung! (Text: Britta / Bilder: Vibeke, Birgit, Britta)

 

Unverhofft kommt oft

Eigentlich hatten wir andere Pläne gehabt, aber aus familiären Gründen fuhren wir nach Potsdam und nahmen die Boote mit "falls wir doch die Zeit finden etwas zu paddeln". Bei den Wassersportfreunden Pirschheide im südlichen Teil Potsdams am Templiner See gelegen hatten wir uns angemeldet um dort unser Zelt aufzuschlagen. Als wir dort am Freitag ankamen wurden wir gleich mit den Worten begrüßt "Ihr kommt für die Schlösserfahrt?". Nee, davon wußten wir nichts. Neugierig geworden ließen wir uns erzählen worum es ging und dachten nur "Wow, wenn wir es neben den Terminen schaffen dann müssen wir da mit."

Das Programm klang vielversprechend. Nach und nach füllte sich das Vereinsgelände, immer wieder kamen Autos mit Kajaks auf den Dächern an, Kennzeichen aus allen Regionen Deutschlands. Kein Wunder, wurden doch insgesamt 120 Teilnehmer erwartet. Die Teilnehmerzahl war gedeckelt, so bekannt und beliebt ist die Tour von der wir bis dahin noch nichts gehört hatten. Zu unserer Freude konnten wir es einrichten an der Tour teilzunehmen. Und so ging es am Samstag nach einer kleinen Eröffnungsrede zusammen mit 118 anderen Kanuten aufs Wasser. Erstaunt waren wir wie flott und geordnet es vonstatten ging, hatten wir doch Szenen wie bei der Eröffnung des Sommerschlußverkaufs erwartet. So ging es dann in südliche Richtung vom Templiner See über Schielowsee, Zernsee auf die Havel. Viel Natur und immer wieder kleine niedliche Orte am Ufer so daß es immer abwechslungsreich war.

In Nattwerder machten wir Pause, auch hier wieder erstaunlich wie reibungslos das Anlanden so vieler Boote ablief. Dicht an dicht lagen die Kajaks im hohen Gras, ich glaube ich verwendete schon das Wort "beeindruckend". Zur Stärkung gab es für die Teilnehmer Erbsensuppe aus der Gulaschkanone, lecker! Aber es wurde nicht nur gepaddelt. Teil des Programms war ein Spaziergang zur Kirche Nattwerder, dort erzählte uns der Orgelbauer kurzweilig etwas über die lokale Geschichte. Daß ganze Familien aus der Schweiz angeworben und umgesiedelt wurden um das Land urbar zu machen und zu bewirtschaften löste allgemeines Erstaunen aus. Zum Schmunzeln war die Geschichte der Orgel die von Beginn an schiefe Töne machte. Nach der Pause gab es dann die Möglichkeit wie auf Hin zurück zum Verein zu paddeln oder weiter im Uhrzeigersinn über Wublitz, Schlänitzsee, Sacrow-Paretzer-Kanal, Jungfernstieg, Tiefer See, Alte Fahrt zurück zum Verein am Templiner See. Wir entschieden uns für die zweite Variante.

Waren Wublitz und Schlänitzsee schön, so war der Abschnitt auf dem Sacrow-Paretzer-Kanal etwas eintönig und leider nervten auch noch die Hausboote. Diese fuhren mit 6km/h genau unser Tempo, so daß wir deren Getucker und der Partymusik nicht entkamen. Nach dem Kanal wurden die Ufer wieder interessanter und es wurden auch mehr Sportboote auf dem Wasser. Nun hatten wir wieder was zu sehen und waren auch die Hausboote los. Im Hintergrund zeichnete sich schon Potsdam ab, rechts tauchte das Schloss Cecilienhof auf, kurz später Schloss Glienicke und die schöne Glienicker Brücke unter der wir hindurch paddelten. Und schon wieder ein Schloss! Schloss Babelsberg mit dem Dampfmaschinenhaus, das auch wie ein kleines Schloss aussieht. Durch die Alte Fahrt vorbei an Freundschaftsinsel und Potsdams Innenstadt. Prunkvolle Häuser und DDR-Wohnblöcke, die dem Brutalismus zuzuordnen sind, bilden interessante Kontraste. Zu viel um jedes Detail hier zu beschreiben. Wenige Windungen später waren wir wieder am Verein. Eine tolle Tour! 36km auf stehendem Gewässer ziehen an den Armen und machen Hunger. Zum Glück wissen das die Wassersportfreunde, für eine erste Stärkung gab es ein Kuchenbuffet. Abends dann noch allerlei vom Grill und sogar Livemusik, so daß sich einige dazu hinreißen ließen das Tanzbein zu schwingen. Nach und nach lichteten sich die Reihen, man hörte das "zzzt" der Reißverschlüsse der Zelte und Schlafsäcke und auch wir krochen müde und glücklich in unser Zelt.

Am Tag 2 ging es zur 5 km entfernten Freundschaftsinsel in Potsdam. Hier wurden wir in Gruppen aufgeteilt und wir machten eine Stadtführung. Wer da denkt "oh Gott, tausend Jahreszahlen die man nach spätestens einer Stunde wieder vergessen hat" der irrt. Anekdoten zur jüngeren und älteren Stadtgeschichte wurden interessant erzählt. Nach der Stadtführung ging es dann eigenständig zurück zum Verein. Da uns noch der vorherige Tag in den Gliedern steckte waren wir nicht traurig für diesen Tag nur 10 km ins Fahrtenbuch eintragen zu können. Die offizielle Tour war hiermit vorbei. Ab dem Nachmittag wurden die Zelte und Kajaks weniger.

Einige Paddler - so wie wir auch - blieben länger und erpaddelten die Gegend. Zu entdecken gibt es genug, eine Fülle von Möglichkeiten ist vorhanden. Empfehlen können wir zum Beispiel eine Tour ab Pirschheide über den kleinen und den großen Wannsee, vorbei an prächtigen Villen und am Haus der Wannsee-Konferenz. Oder auch zur Insel Werder mit niedlichen kleinen Häusern und Hafen. Anderes wie Klein Venedig und Spandau stehen auch noch auf unserer to-do-list. Fazit: Gutes kommt oft unverhofft. Der WSF Pirschheide eignet sich gut als Startpunkt für schöne Touren. Ob nun zur Schlösserfahrt oder abseits der Massen zu privat organisierten Touren. Ein netter Verein den wir in guter Erinnerung behalten (Text/Fotos: Karsten).

Es war schon eine brutale Nummer, als der Wecker um 5.20 Uhr schellte. Augen zu und durch, denn was die kleine Runde Frühpaddler erwartete, zauberte ihnen für den Rest des Tages ein Lächeln ins Gesicht: Eine selten spiegelglatte Elbe, dramatische Wolkenformationen, massige Reiher und Gänse aus nächster Nähe. Fazit: Auch wenn's nicht für den Sonnenaufgang reicht, lohnt es sich, das Revier rund um den KSH mal zu ungewöhnlichen Uhrzeiten zu erkunden. Und eine solche Before-Work-Tour ist auf jeden Fall eine Wiederholung wert. (Text / Bilder: Britta)

 

Anpaddeln 2022

Es war schon so leicht windig, als ein Trupp aus rund 15 Paddlern bei Sonne satt statt der angedrohten Wolkendecke die Saison 2022 offiziell eröffnete. Rosenweide mit Picknick-Stop war das traditionelle Ziel - so gut geplant, dass die insgesamt 20 Kilometer hin wie zurück mit Unterstützung der Elbströmung prima dahinflossen. Wäre da nicht der scharfe Wind gewesen, aus … ja, woher eigentlich?

Die Fahnen am Ufer wehten mal in die eine, mal in die andere Richtung. Die einen freuten sich über den Entschluss, doch die wärmere Jacken gewählt zu haben, die anderen ließen sich im T-Shirt ordentlich durchpusten. Auf jeden Fall war schnell nach dem Start die Flucht in den Windschatten auf die Nordseite der Süderelbe zur Wilhelmsburger Küste angesagt. Inklusive neugieriger Blicke zum Seeadler-Horst im Heuckenlock. Und ja, es wird dieses Jahr gebrütet!

Spätestens Höhe Bunthaus wurde es dann auch ohne viel Schiffsverkehr ein bisschen kabbelig, teilweise eine Mini-Herausforderung, für die erfahreneren Paddler aber kein großes Thema. Unter einem weiten Himmel und mit hoppeliger Radbegleitung von anderen Vereinsmitgliedern nebst Nachwuchs in Over war das Ziel dann auch schnell erreicht. Und ein Uferplätzchen an der Sonne ergattert. Da fast der gesamte Vorstand anwesend war, hätte man durchaus spontan auch schon dies und das fürs Jahr besprechen können. Aber Obst, Muffins und Bananenbrot schmeckten dann doch besser, als „harte“ Vereinsarbeit.

Bei der noch sehr kühlen Luft hungerten alle nach Bewegung und zügig wurden die Kajaks wieder geentert. Wie von alleine ging es entspannt mit ablaufendem Wasser zurück. Wieder beim KSH angekommen waren sich alle einig: Gut, dass es jetzt wieder losgeht mit den regelmäßigen Runden am Donnerstag und dem Schnupperpaddeln für die „Neuen“ am Dienstag. (Text: Britta, Fotos: Roman/Britta)

Der KSH beim Harburger Binnenhafenfest 2022

 

Macht ihr auch Eskimorolle?“ Das war sicher die am häufigsten gestellte Frage am sonnig beschienenen KSH-Stand während des Harburger Binnenhafenfestens 2022. In wunderbarer Lage beim Yachtclub Hansa Harburg e.V. stand dem Verein an beiden Tagen ein Steg sowie eine Terrasse mit Platz für massig Boote zur Verfügung. Ein riesiges Plakat bei der Schwenkbrücke für Fußgänger wies Neugierigen den Weg: Hier geht's zum Paddeln!

Und auch, wenn es in diesem Jahr kein Probefahren für Interessenten gab – die Boote wurden kräftig genutzt. Vor allem vom Nachwuchs. Mit Begeisterung wurde an Land in die Kajaks gekrabbelt, die Paddel in der Hand wurden wilde Wettrennen auf dem Trockenen gefahren - und gewonnen. Wer sich dann noch weiter sportlich betätigen wollte, schnappte sich den Wurfsack, um ihn in eine der offenen Bootsluken zu werfen. Was auf dem Wasser als Notfallmaßnahme Leben retten kann, wurde hier mit Leckereien belohnt.

Auch die „Großen“ kamen mächtig ins Schwärmen. Der eine erzählte vom Rudern in der Kindheit, die nächste von Erlebnissen im Schlauchboot. Ihnen allen gemeinsam: Die Sehnsucht nach Wasser und Natur, aber auch die Frage, ob ein Kajak das Richtige ist. Gut, dass der KSH diesen Sommer noch zwei Schnupperkurse für Anfänger im Programm hat, damit sich Neulinge mit Spaß in der ruhigen Bucht ausprobieren können.

Aber nicht nur am Stand machte der KSH auf sich aufmerksam – auch bei der Einlaufparade waren vier Stechpaddel im Einsatz. Das schon vor allen anderen. Vom Vereinsgelände via Schleuse angereist waren Kanuten pünktlich vor allen anderen im Harburger Hafenbecken. Was dann auch eine kurze Aufruhr verursachte, denn auf einmal war man gegen den Strom aus Polizei- und Museumsschiffen unterwegs. Also nochmal abwarten und sich dann beim Auslaufen wieder hinten einreihen - als einzige übrigens, die mit Muskelkraft und ohne Motor unterwegs waren. (Text: Britta / Bilder: Roman, Britta u.a.)

 

 

 

 

 

 

Und eins, zwei, drei... alle mal kräftig mit anpacken! Durchwachsen mit Regen, Wind und auch ein paar Sonnenstrahlen war er, der Bootshausdienst zum Saisonstart 2022. Doch das bisschen Schietwedder machten den Paddlern gar nichts aus – der Hunger nach Vereinsleben, nach Gemeinsamkeit und zusammen lachen war größer. Als dann nach dem heftigen Strumflutwinter endlich wieder der Steg an Ort und Stelle lag, schmeckte der Imbiss im Vereinshaus umso besser. Nun muss es nur noch ein paar winzige Grad wärmer werden - am besten zum Anpaddlen am 24. April. (Text: Britta/ Bilder: Julia und Martina)

 

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